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Sieben Jahrzehnte lang wurden weite Teile des Landschaftsbildes der  Kreise Steinburg und Rendsburg durch ein Bauwerk besonderer Art geprägt, ein Verkehrssystem, das sonst im Flachland kaum zu finden ist und trotzdem, so heißt es, einen deutschen Rekord aufstellte: als die längste Seilbahn Deutschlands. Es handelt sich um die  legendäre Agethorster Drahtseilbahn ("ADSB", auch "Alsensche Drahtseilbahn" genannt), die von 1908 bis zu ihrer endgültigen Stillegung im Jahr 1977 in 270 hängenden Loren täglich ca. 400ot Ton vom Agethorster "Seilbahnhof" 13,5 Kilometer weit nach Itzehoe transportierte, wo der in Agethorst und Umgebung abgebaute Ton in der Alsenschen Zementfabrik zu Zement

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verarbeitet wurde (Genaueres siehe unten im Artikel aus dem "Heimatbuch des Kreises Rendsburg"). Die Trägermasten, die Schutzbrücken über den Straßen, die Tag und Nacht vorüberschwebenden Loren waren über Jahrzehnte Teil des Lebens in Agethorst und seinen Nachbardörfern (z.B. in Kaaks). Im Bereich der Straßen und Feldwege dienten Gerüste wie das oben abgebildete zum Einhängen der erforderlichen Netze für den Schutz der Bevölkerung. Auf dem Gelände des Tonabbaus ist seit dessen Beendigung eine Wald- und Seenlandschaft entstanden, die ein beliebtes Ziel für Wanderungen und Radtouren bildet.

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Links:
Schilderung von Tonab- bau und Drahtseilbahnim 1922 erschienenen "Heimatbuch des Kreises Rendsburg" (zu dem Agethorst damals noch gehörte).
 
 
Auch im Agethorster Wappen sind Seilbahn und Tonabbau stark repräsentiert: die gitterartigen Muster rechts und links stehen für die Schutzgerüst-konstruktionen (siehe Postkartenabbildung):

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Im Schildfuß wird durch die Grube nochmals auf die ehemals große wirtschaftliche Bedeutung des Tonabbaus in Agethorst hingewiesen (siehe auch "Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein")

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Betriebsleiter
Schröder
1927

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